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G8: Die Bedeutung der Weltwirtschaft

Mo, 21.05.2007
Die fortschreitende Globalisierung birgt für die Weltwirtschaft nicht nur Chancen, sondern stellt sie auch vor Herausforderungen. Alleingänge der Nationalstaaten bewirken wenig. Es bedarf einer internationalen Abstimmung, um den Prozess der Globalisierung gemeinsam zu gestalten. 
Dazu ist die G8 ein wertvolles Gremium. Denn entgegen einer landläufigen Meinung ist die Politik durch die Globalisierung nicht machtlos geworden. 
 
Zwar hat sich die Weltwirtschaft seit dem ersten G6 Treffen in Rambouillet im Jahre 1975 wesentlich verändert. Doch grundlegende Probleme sind auch heute existent.
 
Auf dem ersten Gipfel traf man sich, um über die Bewältigung der Ölkrise 1974 zu beraten. Gipfelthemen waren in der Folge unter anderem die Steigerung der Energieeffizienz und die Verminderung der Abhängigkeit von Rohstoffimporten.

Mehr Transparenz auf den Kapitalmärkten

 
Eine Grundlage jeder Volkswirtschaft ist eine stabile Währung. Exportorientierte Länder wie Deutschland sind dazu eng in das internationale Finanzsystem eingebunden. Währungsschwankungen wirken sich deshalb direkt auf die wirtschaftliche Lage, die internationale Konkurrenzfähigkeit und damit auch den Arbeitsmarkt aus. Allein in Deutschland hängen acht Millionen Arbeitsplätze vom Export ab.
 
Schon auf vergangenen G8-Gipfeln waren der Kampf gegen Inflation und die Stabilität der Wechselkurse wichtige Themen. Die deutsche G8-Präsidentschaft setzt sich für die Transparenz der Kapitalmärkte ein.
 
Denn offene Märkte brauchen klare Regeln. Das gilt beispielsweise für die Hedge-Fonds. Hier haben sich die G8-Finanzminister bei ihrem Treffen nahe Potsdam kürzlich auf Empfehlungen für gemeinsame Standards geeinigt.  
 
>> Was sind Hedge-Fonds?
 

Einbindung der Schwellenländer

 
Die sogenannten "Outreach"-Staaten Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika haben als Schwellenländer ein erhebliches Gewicht in der Weltwirtschaft erlangt. Sie werden in die globale Verantwortung eingebunden und sind eingeladen, auf dem Gipfel in Heiligendamm die G8 zu treffen.
 
Der Schutz geistigen Eigentums und die Bekämpfung von Produktpiraterie sind in diesem Zusammenhang ein wichtiges Anliegen der deutschen G8-Präsidentschaft.
 
Allein der deutschen Wirtschaft entsteht durch Kopien jährlich ein Schaden von 25 Milliarden Euro. Weltweit sind es rund 120 Milliarden Euro. Hinzu kommt, dass Plagiate oft aus minderwertigem Material sind. Sie genügen weder dem Qualitäts- noch dem Sicherheitsstandard der Originale.
 
Die Bekämpfung von Produktpiraterie ist daher auch Verbraucherschutz. Dabei müssen sowohl Herstellung als auch Nachfrage nach Plagiaten ins Visier genommen werden. Ohne die Schwellenländer sind Fortschritte hier nicht denkbar.
  

Den Handel liberalisieren

 
Es gilt jetzt, den weltweiten Handel zu liberalisieren und Protektionismus weiter abzubauen. Das ist eine Sache auf Gegenseitigkeit. Denn wenn faire Regeln vereinbart und auch eingehalten werden, wird die Globalisierung Wohlstand für alle Menschen bringen.
 
Offene Märkte beflügeln den gegenseitigen Handelsaustausch und damit das Wachstum. Darum ist ein Durchbruch bei der Doha-Welthandelsrunde wichtig.