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G8: "Verschrottung" von Atom- und Chemiewaffen

Do, 26.04.2007
Russisches Atom-U-Boot
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Foto: picture-alliance/ dpa
Nuklearschrott sicher vernichten
Die G8 setzen sich für Frieden, Sicherheit und Stabilität ein. Sie haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen und –materialien einzudämmen. Hierzu stellen die G8-Staaten bis 2012 insgesamt 20 Milliarden US-Dollar zur Verfügung.
Deutschland leistet finanzielle und technische Unterstützung. Dabei steht die umweltgerechte und sichere Entsorgung von atomaren und chemischen Waffen aus der ehemaligen Sowjetunion im Mittelpunkt.
 
Unter dem Eindruck der Terroranschläge am 11. September 2001 trafen sich die G8 im Juni 2002 in Kananaskis, Kanada. Als Beitrag zum Kampf gegen den Terrorismus beschlossen sie eine "Globale Partnerschaft gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen und -materialien". Ziel ist zu verhindern, dass Terroristen sich Zugang zu atomaren und chemischen Kampfstoffen verschaffen.
 

Finanzielle Unterstützung durch die G8

 
Die G8-Staaten stellen bis 2012 insgesamt 20 Milliarden US-Dollar zur Verfügung. Vorrangige Anliegen sind:
 
  • die Zerstörung chemischer Waffen,
  • die Entsorgung von außer Dienst gestellten Atom-U-Booten,
  • die Entsorgung spaltbaren Materials.

 
Deutschland beteiligt sich mit bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar an der Abrüstung atomarer und chemischer Waffen aus Russland. Es ist eines der wichtigsten Geberländer.
 
Russland besitzt mit 40.000 Tonnen gemeldeter chemischer Kampfstoffe das größte Chemiewaffen-Arsenal weltweit. Nach dem Übereinkommen über das Verbot chemischer Waffen vom 29. April 1997 hat Russland bis zum 29. April 2012 sämtliche Chemiewaffen zu vernichten. Deutschland unterstützt Russland bei der Entsorgung dieser Waffen.
 

Deutscher Beitrag

 
In Kambarka im Ural wurde mit finanzieller und technischer Unterstützung Deutschlands eine Entsorgungsanlage für Chemiewaffen gebaut. Seit Fertigstellung im März 2006 werden dort unter anderem die russischen Bestände an Senfgas umweltgerecht und sicher entsorgt. Eine weitere Anlage in Gorny (Region Saratow) zur sicheren Lagerung und Vernichtung chemischer Kampfstoffe wurde mit deutscher Hilfe im Jahr 1993 eingerichtet.
 
In den Häfen der ehemaligen Sowjetunion verrotten eine Vielzahl nicht mehr einsatzfähiger Atom-U-Boote. Deutschland beteiligt sich mit 300 Millionen Euro am Bau eines Zwischenlagers für verstrahlte Reaktorkomponenten und leistet damit einen großen Beitrag für den Umweltschutz. Bis 2012 sollen rund 120 atombetriebene U-Boote der russischen Nordmeerflotte sicher entsorgt werden. Zusätzlich hat Deutschland 170 Millionen Euro bereitgestellt, um die Sicherheit in russischen Atomreaktoren zu verbessern.