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Bundesregierung setzt auf bessere Energieeffizienz

Fr, 20.04.2007
In Berlin hat die EU/G8-Konferenz "Energieeffizienz: Die Welt von morgen gestalten" begonnen. Die deutsche Ratspräsidentschaft stellt strategische Fragen zur Energieeffizienz und Energieeinsparung in den Mittelpunkt.
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos machte deutlich, dass eine effizientere Energiennutzung dringend erforderlich ist. Nur so könnten Umwelt und Ressourcen nachhaltig geschont werden. Dies sei auch Grundlage für ein langfristiges, weltweites Wirtschaftswachstum.
 

Effizientere Energiennutzung dringend erforderlich

 
Die Globalisierung und der Klimawandel zeigten, dass diese Herausforderungen nur im internationalen Dialog gelöst werden können. "Die Bundesregierung hat deshalb das Thema Energieeffizienz zu einem Schwerpunkt ihrer EU- und G8-Präsidentschaften gemacht", sagte Glos. "Darüber wollen wir mit unseren Partnern aus aller Welt sprechen."
 
Die G8-Staaten werden auf dem bevorstehenden Gipfel in Heiligendamm die Steigerung der Energieeffizienz als zentrales Handlungsfeld für die Weltwirtschaftspolitik hervorheben. Im Mittelpunkt werden auch Beratungen stehen, die die 2005 in Gleneagle beschlossene G8-Initiative fortzusetzen.
 

Konkretes Beispiel: Gebäudesanierung

 
Erste konkrete Maßnahmen stellte Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee am Beispiel der Gebäudesanierung vor. "Was viele nicht wissen: Durch Gebäude entstehen rund 20 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland", so Tiefensee.
 
"Wir setzen auf eine Kombination unterschiedlicher Instrumente, auf Transparenz wie beim Energieausweis, Anreize durch das CO2-Gebäudesanierungsprogramm und ehrgeizige Ziele", erklärte der Minister.
  
"Wir werden am kommenden Mittwoch im Bundeskabinett die Einführung von Gebäudeenergieausweisen verbindlich beraten. Zum Jahreswechsel 2007/2008 führen wir den Energieausweis für bestehende Gebäude schrittweise ein. Mieter und Käufer erhalten dann einen klaren Überblick über zu erwartende Heiz- und Warmwasserkosten", führte Tiefensee aus.
 

Energieeinsparverordnung (EnEV)

 
Geregelt wird dies alles in der Energieeinsparverordnung (EnEV). Vieles von dem, was die EG-Richtlinie über die Gesamtenergiebilanz von Gebäuden verlangt, gilt in Deutschland bereits. Im europäischen Vergleich nimmt Deutschland damit eine Spitzenposition ein.
 
Mit der EnEV wird ein wichtiger Baustein zur Klimapolitik der Bundesregierung hinzugefügt. "Damit schaffen wir die notwendige Transparenz auf dem Immobilienmarkt", erklärte Tiefensee.
 

Durch Gebäudesanierung Kosten sparen

 
"Die Steigerung der Energieeffizienz ist ein Gewinn für den Geldbeutel und die Umwelt. Hausbesitzer und Mieter in Deutschland können beispielsweise bis zum Jahr 2020 rund 40 Milliarden Euro an Heizkosten einsparen - wenn sie die Möglichkeiten der Gebäudesanierung ausnutzen. Mit gut isolierten Wohnungen und Häusern können die Heizkosten für eine 83 Quadratmeter große Mietwohnung um bis zu 500 Euro pro Jahr gesenkt werden. Die beste Energie ist die, die eingespart wird", führte Tiefensee aus.
 
Nach Einführung der Energieausweise im nächsten Jahr werden die Standards der EnEV in einem zweiten Schritt angehoben. "Bei Neubauten muss die Energiebilanz um bis zu 30 Prozent besser werden", so Tiefensee. Gleiches soll für Gebäude im Bestand gelten, wenn sie umfangreich modernisiert werden.