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G8-Gipfel: offene und ehrliche Atmosphäre

Mo, 17.07.2006
Bundeskanzlerin Merkel mit ihren Amtskollegen
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Foto: REGIERUNGonline/Fassbender
Bundeskanzlerin Merkel mit ihren Amtskollegen
Am letzten Tag des G8-Gipfels hat es Gespräche der G8 mit Schwellenländern und internationalen Organisationen gegeben. Bundeskanzlerin Angela Merkel zog eine positive Bilanz des Gipfels. Es sei die Bereitschaft da gewesen, zu gemeinsamen Erklärungen zu kommen.
Beim Mittagessen habe man sehr ausführlich über die Doha-Runde gesprochen, teilte Merkel mit. Alle Anwesenden seien sich einig gewesen: Wenn Armutsbekämpfung ernstes Ziel sei, dann müsste alles daran gesetzt werden, die Runde zu einem Erfolg zu bringen.
 
Ohne Flexibilität auf allen Seiten werde ein Ergebnis nicht zu erzielen sein, sagte die Bundeskanzlerin. Auch die G20 Länder, also die Schwellenländer, seien gefragt. Bei dem Weltwirtschaftsgipfel in Deutschland im Jahre 2007 werde es Gespräche mit den Schwellenländern geben.
 
Neben Hu Jintao, dem chinesischen Präsidenten, und Manmohan Singh, dem indischen Premierminister, nahm auch Staatspräsident Thabo Mbeki aus Südafrika sowie Präsident Lula aus Brasilien an dem Gespräch teil.
 
Für die Gespräche über den Handelsbereich war WTO-Chef Pascal Lamy angereist, beim Thema Nuklearbereich war Mohamed El-Baradei vertreten, der Generalsekretär der Internationalen Atomenergiebehörde.
 

Beobachter im Nahen Osten verstärken

 
Natürlich wurde auch über den Nahen Osten diskutiert. Der Süden des Libanon müsse stabilisiert werden. Sinnvoll sei es, dass verstärkte UN-Kräfte eingesetzt werden, sagte Merkel. Die Ausgestaltung wurde allerdings nicht diskutiert. Die deutsche Teilnahme stehe nicht auf der Tagesordnung, so die Kanzlerin weiter.  
 
Merkel unterstrich die Bedeutung der gemeinsamen Erklärung zum Nahen Osten. Diese habe auch im Gespräch mit den Schwellenländern und Uno-Generalsekretär Kofi Annan eine große Rolle gespielt. Die Schwellenländer hätten die Erklärung sehr begrüßt.
 

Besonderer Charakter der G8

 
Zu der Frage, ob die G8 zur G13 erweitert werden sollten, sagte die Kanzlerin: "Ich sehe keine Notwendigkeit, die G8 zu verändern." Die G8 habe einen besonderen Charakter, der erhalten werden solle.
 
Eine Erweiterung würde die Länder China, Mexico, Südafrika, Indien und Brasilien betreffen.
 

Gespräche in offener und ehrlicher Atmosphäre

 
Nach den Gesprächen bedankte sich die Kanzlerin bei der G8-Präsidentschaft und dem russischen Präsidenten für die erfolgreiche Organisation des Gipfels. Der Gipfel habe in einer "ehrlichen und offenen Atmosphäre" stattgefunden. Es sei die Bereitschaft da gewesen, sich den Problemen der Welt anzunehmen. 
 
Im Jahr 2007 übernimmt Deutschland die Präsidentschaft. Die Themen der deutschen Präsidentschaft stünden noch nicht abschließend fest, teilte Merkel mit. Armutsbekämpfung gehöre aber dazu.