Großbritannien / Vereinigtes Königreich

 

 

Die offizielle Staatsbezeichnung lautet Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland. Großbritannien setzt sich aus vier Landesteilen zusammen: England, Schottland, Wales und Nordirland. Neben Englisch gelten Walisisch, Gälisch und Cornish als Landessprachen. Auf 243.000 qkm leben etwa 60 Millionen Menschen, darunter zahlreiche Einwanderer aus den ehemaligen Kolonien. Die Hauptstadt ist London.
 
Das Land trat 1973 gemeinsam mit Dänemark und Irland in der ersten Erweiterungsrunde der Europäischen Gemeinschaft bei. Großbritannien ist unter anderem Mitglied der Nato.
 

G8 

 
Seit dem ersten Gipfel in Rambouillet 1975 ist Großbritannien Teilnehmer der Weltwirtschaftsgipfel. Es hatte die Präsidentschaft 1977, 1984, 1991 (Gipfel jeweils in London) und 1998 (Birmingham) inne.
 
Der letzte Gipfel unter britischem Vorsitz 2005 in Gleneagles konzentrierte sich auf die Schwerpunktthemen Afrika und Klimawandel.
 
>> Abschlusserklärung Gleneagles 2005
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Politisches System

 
Großbritannien ist eine parlamentarische Monarchie mit einer dem Parlament kollektiv verantwortlichen Kabinettsregierung. Es gibt keine kodifizierte Verfassung. Der Krone stehen überwiegend repräsentative und formale Befugnisse zu, während dem Regierungschef eine starke Stellung in Kabinett und Politik zugewiesen ist.
 
Staatsoberhaupt ist seit 1952 Königin Elizabeth II. Sie ist gleichzeitig auch Oberhaupt des Commonwealth of Nations und weltliches Oberhaupt der anglikanischen Kirche. Chef der Regierung ist Premierminister Tony Blair.
 
Das britische Parlament besteht aus zwei Kammern: Das nach dem Mehrheitswahlsystem gewählte Unterhaus mit seinen 659 Mitgliedern ist Zentrum der politischen Macht. Regierungspartei ist die Labour Party. In der Opposition befinden sich die Konservativen und die Liberaldemokraten. Das Oberhaus mit zur Zeit 711 Mitgliedern hat wenige Befugnisse - wie z. B. ein aufschiebendes Vetorecht gegen bestimmte Gesetzesentwürfe. Zwölf seiner Mitglieder ("Law Lords") bilden das Oberste Gericht.
 
Großbritannien wird zentralistisch regiert und verwaltet, allerdings sind im Zuge der "Devolution" (Dezentralisierung) begrenzte Kompetenzen in die Regionen (Schottland und Wales) sowie in die Hauptstadt London verlagert worden.
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Wirtschaft

 
Die britische Wirtschaftspolitik verfolgt marktwirtschaftliche Lösungen, fördert den Wettbewerb, minimiert den staatlichen Einfluss auf die Wirtschaft und baut Regulierungen ab.
 
In der EU setzt sich Großbritannien nachdrücklich für Liberalisierung und Deregulierung im Rahmen der "Lissabon-Agenda" (EU-Wirtschaftsreform-Agenda) ein.
 
Die Regierung erhöhte in den letzten Jahren deutlich die Investitionen in den Ausbau der öffentlichen Dienstleistungen. Dies kam insbesondere dem Gesundheitsdienst, dem Bildungs- und Erziehungswesen sowie der Verkehrsinfrastruktur zu Gute. Die Investitionsprojekte werden oftmals im Wege der Partnerschaft von Staat und Privatsektor finanziert .
 
London ist der wichtigste Finanzplatz in Europa. Alle größeren Banken, Versicherungen, Unternehmensberatungen, Wirtschaftsprüfungsfirmen sowie internationale Rechtsanwaltskanzleien sind vertreten. Auch in Hochtechnologiebranchen wie Telekommunikation, Informationstechnik, Biotechnologie, Pharma- und Chemieindustrie sowie beim Fahrzeugbau und in der Elektrotechnik hat das Land eine gute internationale Wettbewerbsposition.
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Aktuelle Wirtschaftslage

 
Das Wirtschaftswachstum im Jahr 2004 betrug 3,1 Prozent und 2005 cirka 1,8 Prozent. Getragen wird der Anstieg des BIP vom robusten Konsum und einer expansiven Fiskalpolitik.
 
Daten:
  • Die Arbeitslosenquote lag Anfang 2005 auf historisch niedrigen 4,7 Prozent.
  • Die Inflationsrate beträgt 1,6 Prozent. 
  • Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2005: 1.128,7 Mrd. Pfund (1.636,6 Mrd. Euro)
  • Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt 2005: 18.864 Pfund (27.352 Euro)
  • BIP-Wachstum 2005: 1,8%

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Beitritt zur Wirtschafts- und Währungsunion

 
Die britische Regierung will den Euro nur einführen, wenn dies im wirtschaftlichen Interesse Großbritanniens liegt. Wenn sich die Regierung für eine Einführung des Euro ausspricht, wird die Entscheidung von der Bevölkerung in einem Referendum getroffen.
 
Großbritannien erfüllt derzeit drei der vier "Maastricht-Kritierien":
 
Inflationsrate (2005): 1,8%
Haushaltsdefizit in Prozent des Bruttoinlandsprodukts (2005): -3,6% (Maastricht-Schwelle: 3%)
Gesamtverschuldung in Prozent des Bruttoinlandsprodukts: 39,5%
Langfrist-Zins (März 2005): 4,84% (Rendite 10-jähriger Staatsanleihen)
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Außenwirtschaft

 
Das Defizit im britischen Außenhandel ist gewachsen und betrug im Jahr 2005 rund 59 Milliarden Euro. Innerhalb der Handelsbilanz ist der Güterhandel stark defizitär, während der internationale Austausch von Dienstleistungen einen positiven Beitrag liefert.
 
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