Die Reiseroute der Bundeskanzlerin

Mi, 03.10.2007
 
Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Mittwochnachmittag zu einer fünftägigen Reise auf den afrikanischen Kontinent gestartet. Bis Sonntagabend führt die Kanzlerin Gespräche in Äthiopien, Südafrika und Liberia. Direkt vor ihrem Abflug betonte die Kanzlerin, dass die G8 zur Einhaltung der Millenniumsziele stehen.
"Gemeinsam können wir für die Entwicklung des afrikanischen Kontinents arbeiten und es schaffen, dass weniger Menschen in Armut leben", sagte Merkel. Nur zusammen lasse sich erreichen, dass in Afrika die Menschenrechte geachtet, Krankheiten wirksamer bekämpft und die Bildungschancen verbessert werden.
 
Als G8-Präsidentin will Merkel deutlich machen, dass die Zusammenarbeit mit Afrika für die acht großen Industriestaaten ein Schwerpunkt ist. Sie werde die afrikanischen Staaten dazu ermutigen, auf dem Reformweg weiterzugehen, kündigte die Kanzlerin an.
 
Darüber hinaus wird die Reise natürlich auch die bilateralen Beziehungen verbessern.
 

Ein gemeinsamer Fahrplan für die Zukunft

 
Afrika ist in diesem Jahr gleich doppelter Schwerpunkt der Politik der Bundesregierung: Beim noch bis zum Jahresende dauernden deutschen G-8 Vorsitz steht die Zukunft des Kontinents ganz oben auf der Tagesordnung. Und auch während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft in der ersten Jahreshälfte ging es immer wieder um das Miteinander mit den afrikanischen Staaten.
 
 
Jetzt reist die Bundeskanzlerin zu ihrem ersten längeren Besuch nach Afrika. In allen drei Ländern geht es dabei um den Ausbau der Beziehungen: zu Deutschland und zu Europa, politisch, wirtschaftlich und was die Entwicklungszusammenarbeit angeht. 
 
Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßt John A. Kufuor, Präsident von Ghana, in HeiligendammFoto: REGIERUNGonline / Kühler Vergrößerung G8-Präsidentin Merkel und AU-Vorsitzender KufourBegleitet wird Merkel von Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul und einer Wirtschaftsdelegation. Die 21 Spitzenmanager deutscher Unternehmen wollen die wirtschaftlichen Beziehungen ihrer Unternehmen zu Afrika ausbauen und neue aufbauen. Doch es geht nicht nur darum, Türen zu öffnen. Gemeinsam mit der Kanzlerin werden sich die Wirtschaftskapitäne auch ein Bild davon machen können, wo es in Afrika Fortschritte gibt.
 
Äthiopien ist mit knapp 80 Millionen Einwohnern ein politisches Schwergewicht in Ostafrika. Nicht zuletzt, was die Lösung regionaler Konflikte anbelangt. In der Hauptstadt Addis Abeba stehen politische Gespräche bei der Afrikanischen Union (AU) im Vordergrund. An den vor fünf Jahren nach dem Vorbild der EU gegründeten Verbund afrikanischer Staaten werden innerhalb und außerhalb Afrikas große Hoffnungen geknüpft. Zu dem Treffen reist auch der Präsident der AU, der ghanaische Präsident John Kufuor.
 
Vor ihrer Rede bei der AU stattet die Kanzlerin einem wegweisenden Hilfsprojekt der deutschen Kindernothilfe für Straßenkinder in Addis Abeba einen Besuch ab.
 
In Südafrika stehen politische und wirtschaftliche Gespräche auf der Tagesordnung. Die Republik am Kap ist 13 Jahre nach dem Ende der Apartheid der größte Handelspartner Deutschlands auf dem afrikanischen Kontinent. Deutsche Unternehmen und Joint Ventures beschäftigen in Südafrika 72.000 Menschen und erwirtschaften einen Jahresumsatz von 6,5 Milliarden Euro. Mit Präsident Thabo Mbeki nimmt die Kanzlerin in Johannesburg an einer Veranstaltung der Deutsch-Südafrikanischen Handelskammer teil. Daneben wird sich die Kanzlerin ein Bild von den Vorbereitungen für die nächste Fußballweltmeisterschaft machen. Südafrika richtet 2010 das Fifa-Turnier aus.
 
In Kapstadt informiert sich Merkel über ein Projekt zur Erhaltung der Artenvielfalt ("BIOTA-Africa") und über ein Aids-Hilfe-Projekt, das mit deutscher Unterstützung arbeitet. Kurz vor der Weiterreise nach Liberia trifft Angela Merkel den früheren südafrikanischen Präsidenten und Nobelpreisträger Nelson Mandela.
 
Liberia baut nach langen Jahren des Bürgerkriegs mit internationaler Hilfe staatliche Strukturen auf. Nach einem Gespräch mit der im vergangenen Jahr gewählten Präsidentin, Ellen Johnson-Sirleaf, besucht die Bundeskanzlerin die Polizeiakademie der UN-Mission UNMIL. Internationale Polizeiausbilder bilden in der Hauptstadt Monrovia liberianische Frauen und Männer zu Polizeikräften aus.   
 
Am frühen Morgen des 8. Oktober wird der Luftwaffenairbus der Kanzlerin und ihrer Delegation in Berlin-Tegel zurückerwartet.
 
 
 
 

 
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