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UN-Klimarat warnt vor unumkehrbarer Erderwärmung

Sa, 17.11.2007
Elf der letzten zwölf Jahre gehören zu den wärmsten Jahren seit Aufzeichnung der globalen Temperatur im Jahr 1850. Die Rückgänge an Schnee und Eisflächen sowie der Anstieg des Meeresspiegels belegen diese Entwicklung. Der zusammenfassende Bericht des Weltklimarats betont: Verantwortlich für den Klimawandel ist der Mensch.
Laut UN-Expertenrat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) ist die Erderwärmung nicht mehr zu stoppen, sondern allenfalls abzumildern. Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass der Mensch Hauptverursacher der Erderwärmung ist. Eine um mehr als zwei Grad höhere Erwärmung in diesem Jahrhundert könnte katastrophale Folgen haben.
 

Grund zur Sorge

 
"Die Ergebnisse der Wissenschaft sind eindeutig", sagte der parlamentarische Staatssekretär aus dem Bundesumweltministerium, Michael Müller. Es gebe mehr Grund zur Sorge denn je.
 
"Der IPCC hat deutlich gemacht, dass wir bis 2015 die Wende schaffen müssen", unterstrich Müller. Bei der UN-Klimakonferenz auf Bali im Dezember müsse die Politik die Herausforderung annehmen und ein starkes Signal senden. Notwendig sei ein klares Mandat für den Beginn von Verhandlungen zu einem umfassenden Klimaschutzregime auf der Grundlage des Kyoto-Protokolls.
 
 
Delegierte des UN-Weltklimarats berieten eine Woche lang über den Einfuss des Menschen auf das Klima, die drohenden Folgen sowie die möglichen Auswege. Sie einigten sich auf eine Zusammenfassung der bisher erschienenen drei Berichte. Der Synthesereport liefert keine neuen Informationen, sondern stellt das gegenwärtige Wissen der Forscherinnen und Forscher in knapper und leicht verständlicher Form zusammen. Er soll als Grundlage für die politische Arbeit sowie für die Klimakonferenz von Bali im Dezember dienen. Dort wird über ein Nachfolgeabkommen für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll verhandelt. Das Treffen in Valencia ist das erste, nachdem der IPCC mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.
 

Keine Zeit zu verlieren

 
Bei weiter steigenden Temperaturen drohen Überschwemmungen, Dürren und der Verlust küstennaher Landstriche sowie vieler Tier- und Pflanzenarten. Darüber hinaus wird die Zunahme von Infektionskrankheiten und ein großflächiges Sterben von Korallen befürchtet.
 
Die Emissionen an Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen haben zu dieser Situation geführt. Zwischen 1970 und 2004 stieg der CO2-Ausstoß um 80 Prozent. "Wahrscheinlich hat im Durchschnitt über jedem Kontinent mit Ausnahme der Antarktis in den letzten 50 Jahren eine signifikante anthropogene Erwärmung stattgefunden", so der IPCC-Bericht.
 

Was ist zu tun?

 
Emissionen an Treibhausgasen müssen gemindert werden. Das ist nur mit der Festlegung von entsprechenden Zielen zu schaffen. Zusätzlich müssen sich einige Regionen auf der Erde an den nicht mehr unumgänglichen Klimawandel anpassen.
 
Der IPCC gibt aber zu bedenken: "Weder Anpassung noch Emissionsminderung allein können wesentliche Auswirkungen des Klimawandels verhindern, sie können sich aber gegenseitig ergänzen und gemeinsam die Risiken des Klimawandels verringern."