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Sozialschutz wichtig für Globalisierung

Di, 08.05.2007
Die Arbeits- und Beschäftigungsminister der G8-Staaten haben in Dresden Chancen und Herausforderungen der Globalisierung für die Arbeitswelt diskutiert. Unter Vorsitz von Bundesarbeitsminister Franz Müntefering erarbeiteten sie wesentliche Impulse für den G8-Gipfel in Heiligendamm.
Im Mittelpunkt der Beratungen standen drei Aktionsbereiche: 
 
  • Strategien für mehr und bessere Beschäftigung in den Industrieländern,
  • Sozialschutz in Entwicklungs- und Schwellenländern festigen und erweitern sowie
  • gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen.
 
Müntefering betonte, das Soziale beschleunige auch wirtschaftliche Erfolge. Die Abschlusserklärung unterstreicht ebenfalls, wie wichtig Sozialschutz für die Globalisierung ist. Sozialschutzsysteme brauchen Werte wie Ausgewogenheit, Fairness und Gerechtigkeit.
 
FamilienfotoFoto: REGIERUNGonline/Härtrich Vergrößerung FamilienfotoZugleich wird bedauert, dass es in Entwicklungs- und Schwellenländern zu keiner nennenswerten Umsetzung dieser Normen und Sozialschutzprogramme gekommen ist. Das kommt auch daher, dass jedes Land selbst entscheiden kann, wie es seine Sozialschutzsysteme organisiert und finanziert.
 
Es müsse immer wieder an die Vernunft appelliert und für getroffenene Vereinbarungen geworben werben, unterstrich Müntefering. Nur so könnten internationale Kernarbeitsnormen erreicht werden. 
 

Globalisierung - Chance und Herausforderungen zugleich

 
Die Minister waren sich einig: Globalisierung kann und muss politisch gestaltet werden. Regierungen und internationale Organisationen stehen hier vor allem in der Pflicht. Aber auch die Sozialpartner, die Unternehmen und nicht zuletzt die Zivilgesellschaft sind gleichermaßen gefordert. 
 
In den G8-Staaten soll die Flexibilität gefördert werden, um mehr und bessere Beschäftigung zu erreichen. Gleichzeitig muss jedem Beschäftigten angemessene Arbeitsplatzssicherheit gewährt werden, fordert die Abschlusserklärung.
 
Arbeit soll sich lohnen. Arbeitslose sollen einen Anreiz haben, Arbeit aufzunehmen. Die Erfahrung Älterer muss besser genutzt werden. Nur so kann auch dem demografischen Wandel begegnet werden.
 

Verantwortung der Wirtschaft

 
Für eine sozialere Welt tragen auch international agierende Unternehmen Verantwortung. Es ist zwar vor allem Aufgabe des Staates, auf die Einhaltung der Menschenrechte und Arbeitsnormen zu achten. Unternehmen können aber durch eine freiwillige Selbstverpflichtung mehr tun, als gesetzlich vorgegeben ist. 
 
Hier geht es vor allem um Förderung von
 
  • rechtsstaatlichem Handeln,
  • Transparenz,
  • guter Unternehmensführung,
  • Beseitigung von Korruption sowie
  • guten Arbeitsbeziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern.

 
In Dresden nahmen Vertreter der G8-Länder, der EU-Kommission, der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD), der Weltbank, sowie Vertreter gesellschaftlich aktiver Unternehmen teil.