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Klimawandel schadet vor allem armen Ländern

Do, 05.04.2007
Morgen wird in Brüssel der Bericht der Vereinten Nationen zum Klimawandel vorgestellt. Bereits heute warnte Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul vor den Katastrophen, die insbesondere die Entwicklunglsänder treffen werden.
Der so genannte IPCC-Bericht (Intergovernmental Panel on Climate Change) beschäftigt sich im zweiten Teil insbesondere mit den Folgen des Temperaturanstiegs.
 

Erste Einschätzung der Entwicklungsministerin

 
An dem Bericht wird heute noch gearbeitet, morgen stehen dann die genauen Ergebnisse fest. Grundtenor des 2. Teils sei allerdings, dass die Entwicklungsländer am meisten betroffen sind, so die Einschätzung von Wieczorek-Zeul in Berlin.
 
Vor allem in Afrika, den kleinen Inselstaaten im Pazifik und Asien müsse mit erheblichen Auswirkungen des Klimawandels gerechnet werden.
 
Wassermangel, Stürme und Dürren werden in Afrika zunehmen. Es wird dort häufiger Missernten geben und die Infrastruktur wird sich dramatisch verschlechtern.
 
In Asien werden besonders die küstennahen Regionen vom steigenden Meeresspiegel betroffen sein. Weltweit droht die Tier- und Artenvielfalt ausgelöscht zu werden. Dagegen müssen die Hauptverantwortlichen, die Industrieländer, ankämpfen.
 

Drei Forderungen zum Klimaschutz

 
Die Industrieländer müssen nach Aussage von Wieczorek-Zeul die Emissionen reduzieren. "Unsere Art, in den Industrieländern zu produzieren, mit Umwelt und Energie umzugehen, ist letztlich ein dauernder Angriff auf die Menschen in diesen Regionen, zumal in Afrika." 
 
Deshalb stellte die Ministerin diese Forderungen:
 
  • Den armen Nationen helfen, sich an den Klimawandel anzupassen. Dabei hat der Regenwaldschutz absolute Priorität. Rund 20 bis 25 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen gehen auf die Abholzung des Regenwaldes zurück. Die reichen Länder müssen jetzt finanzielle Mittel aufbringen, um arme Länder beim Erhalt des Regenwaldes zu unterstützen. 
 
  • Erneuerbare Energien weiter ausbauen und Energieeffizienz fördern. Zurzeit ist die Bundesregierung in rund 35 Entwicklungsländern aktiv.  
 
  • Die G8-Partner und andere Industrieländer für den Klimaschutz in diesen Ländern gewinnen.  
 
 
UN-Klimabericht:

Es handelt sich um den vierten Bericht des UN-Gremiums. Er wurde von über 2000 Wissenschaftlern aus 120 Ländern erarbeitet. Der Bericht besteht aus drei Teilen.

Bereits im Februar wurde in Paris der erste Teil des UN-Klimaberichts vorgelegt. Dieser bestätigte, dass menschliches Handeln seit 1750 eine Erwärmung des Klimas bewirkt hat. Das heutige Niveau der Treibhausgase (THG) liegt deutlich höher als jemals zuvor in den letzten 650.000 Jahren.

Der Weltklimarat wird im dritten Teil seines Berichts Möglichkeiten zur Stabilisierung des Weltklimas untersuchen. Wirksamkeit und Praktikabilität werden analysiert - vom Ausbau der erneuerbaren Energien bis zum Einsatz der Atomenergie. Anfang Mai wird dieser Teil in Bangkok verabschiedet.